Hilfe in besonderen Lebenslagen


Die Hilfe in besonderen Lebenslagen soll bei der Bewältigung außergewöhnlicher Schwierigkeiten, die ihre Ursache in persönlichen, familiären oder sozialen Verhältnissen haben, unterstützen.

Psychosoziale Gesundheit

Die Weltgesundheitsorganisation (→ WHO) bestimmt die sogenannte psychosoziale Gesundheit als Zustand des Wohlbefindens, in dem ein Mensch seine Fähigkeiten ausschöpfen, die alltäglichen Sorgen bewältigen, produktiv arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen. Sie wird auch seelische Gesundheit, mentale Gesundheit oder psychische Gesundheit genannt.

Bei der psychosozialen Gesundheit spielen äußere und innere Gesichtspunkte zusammen – Wohlbefinden, Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, soziale Beziehungen, Arbeitsbedingungen, finanzielle Mittel, Sicherheit, erbliche Vorbedingungen etc. Sie ist, zumindest bedingt (in bestimmtem Ausmaß), beeinflussbar. Bei unmittelbarer Verzweiflung ist fachkundige Hilfe genauso wichtig wie bei länger andauerndem Leidensdruck.

Akute Lebenskrisen

Krisen sind keine Krankheit. Wenn ein Mensch in einer Krise steckt, haben sich Belastungen zugespitzt, die er allein zunächst nicht mehr meistern kann. Gefühle von Ausweglosigkeit und Verzweiflung können dann zu Gedanken über Selbstverletzung, Selbstmord oder zu Verhalten, das andere oder einen selbst schädigt, führen. Menschen, die sich in unmittelbaren Krisensituationen befinden, können bei den folgenden Einrichtungen Hilfe erfahren:

Das Beratungsangebot richtet sich nicht nur an direkt Betroffene, sondern auch an Angehörige, Bekannte und andere Krisenbetreuende.

Länger andauernde Erkrankungen

Psychische Erkrankungen können sich unterschiedlich äußern:

  • Ängste, die die Lebensqualität und die eigene Freiheit einschränken,
  • Traumata (seelische Verletzungen),
  • posttraumatische Belastungsstörungen, wenn Katastrophales erlebt oder beobachtet, und nicht bearbeitet wurde,
  • Persönlichkeitsstörungen,
  • Depressionen,
  • Burn-out (andauernder zu hoher Stress),
  • funktionelle Störungen (sexuelle Probleme oder Verspannungen im Nacken, Kiefer etc., die keine medizinische Ursache haben),
  • Belastungsstörungen aufgrund von Lebenskrisen oder belastenden Ereignissen, wie zum Beispiel einer schweren Erkrankung, (drohender) Verlust der Partnerin/des Partners, (drohender) Verlust des Arbeitsplatzes, der Wohnung etc.,
  • Zwangsgedanken und -handlungen, die als belastend empfunden werden, wie der Zwang, sich ständig waschen zu müssen, oder ständig wiederkehrende Gedanken usw.

Diese und ähnliche Erkrankungen müssen von Fachkundigen, die gemeinsam mit Ihnen herausfinden müssen, wie Ihnen geholfen werden kann, behandelt werden. Werden sie nicht behandelt, verschlimmern sie sich meistens laufend oder in Schüben.

Beratung, Anlaufstellen, Hilfsangebote

Arztsuche

Wenn Sie auf der Suche nach einer Ärztin/einem Arzt sind, können Sie die Arztsuche (→ Ärztekammer) nutzen.

Spitalssuche

Sind Sie auf der Suche nach einem Spital in Ihrer Nähe? Hilfestellung hierfür finden Sie unter Kliniksuche (→ BMSGPK).

Suche nach psychologischer und psychotherapeutischer Hilfe

Gesundheitspsychologinnen/Gesundheitspsychologen, klinische Psychologinnen/Psychologen und Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten finden Sie unter:

Selbsthilfegruppen

Mit Menschen sprechen zu können, die Ähnliches erlebt haben, ähnlich oder ganz anders auf das Erlebte reagieren, kann helfen. Selbsthilfegruppen finden Sie unter der Suche nach Selbsthilfegruppen (→ BMSGPK).

Bei Selbstmordgedanken

Sie denken an Selbstmord, machen sich um jemanden Sorgen oder haben einen Menschen aufgrund eines Suizids verloren? Auf dem Österreichischen Suizidpräventionsportal finden Sie Erste-Hilfe-Tipps (→ BMSGPK), Notfallkontakte (→ BMSGPK) und Hilfsangebote in Ihrem Bundesland (→ BMSGPK) und weiterführende Informationen zur Bewältigung dieser Notsituation.

Rehabilitation

Rehabilitationseinrichtungen in ganz Österreich finden Sie über den Rehabilitationskompass (→ BMSGPK).

Kinder- und Jugendliche

Weiterführende Informationen

Psychiatrische Ambulanzen

Psychische Krisen sind von psychiatrischen Krisen bzw. Notfällen (→ BMSGPK) zu unterscheiden. Einem psychiatrischen Notfall liegt meist eine akute psychische Erkrankung zugrunde (zum Beispiel Drogenmissbrauch, Schizophrenie) bzw. ein akutes körperliches Leiden, das zu psychiatrischen Symptomen führt (zum Beispiel eine Gehirnblutung). Auf der Seite des Kriseninterventionszetrums findet sich eine Auflistung nach Bundesländern mit Kliniken und Spitälern, die psychiatrische Ambulanzen/Abteilungen haben (→ Verein Kriseninterventionszentrum).

Letzte Aktualisierung: 1. März 2024

Für den Inhalt verantwortlich: oesterreich.gv.at-Redaktion