Aus der Landwirtschaft
Gab es früher in Ernsthofen außer einigen Handwerkern überwiegend landwirtschaftliche Betriebe -um die Jahrhundertwende waren noch mehr als die Hälfte der Bewohner in der Land- und Forstwirtschaft beschäftigt -so änderte sich dieses Bild nach dem 2. Weltkrieg. Auch die Bodenkultur war in den vergangenen 100 Jahren großen Veränderungen unterworfen. Um 1900 wurden in unserer Gegend noch vorwiegend Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Flachs, Hanf, Erdäpfel, Runkelrüben und Klee gebaut. Haidekorn wurde hauptsächlich auf dem mehr sandigen Boden in Altenrath gebaut. Die Dreifelderwirtschaft war allgemein in Gebrauch. Eine im Jahr 1880 erfolgte Viehzählung brachte folgenden Stand in Ernsthofen: 183 Pferde, 891 Rinder, 86 Ziegen und 869 Schweine sowie 145 Bienenstöcke. Die Viehzucht wurde im allgemeinen mit Anwendung der Stallfütterung gut betrieben, unterstützt durch die üppigen Wiesen und den häufigen Anbau von Klee.
1880 gab es im Gerichtsbezirk Haag 10 Jagdreviere. Der Abschuß im Jahr 1880 ergab in unserem Bezirk 157 Rehe, 2.440 Hasen, 1.021 Fasane, 1.841 Rebhühner, 31 Wachteln, 105 Wildschnepfen, 65 Wildenten.
Die Enns lieferte Huchen, Weißfische und andere kleine Fischgattungen. Der Erlabach war von Forellen belebt. und beheimatete so wie der Kroißbach Krebse.
Heute müssen wir feststellen, daß zwar das Ackerland insgesamt in den letzten 30 Jahren um 231 ha mehr geworden ist, da die Wiesen- und Weideflächen sowie der Wald etwas weniger geworden sind, aber die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe ständig sinkt. Zum Vergleich: 1956 waren es 157 landwirtschaftliche Betriebe, die mehr aIs 0,5 Hektar Land hatten. 1976 waren es 142, 1986 nur mehr 126 Betriebe.